Vorträge am Samstag, 15.11.2025



Sektion 1 - Allgemeines und Grundlagen

Vorsitz: Dr. med. Petra Kramme, Dr. med. Michaela Habring

  • 8:00 – Begrüßung – Vorsitzende der DAAO Dr. med. Petra Kramme, D.O. DAAO®


  • 8:05 - 8:45 Vortrag 1 – Prof. Alexander Nicholas, DO, FAAO

    Osteopathic Research at PCOM and Ideas for Future Research


    Why and how the PCOM OMM department developed research on somatic components of myocardial infarction and post-operative pain etc. with ideas for future studies

  • 8:50 - 9:30 Vortrag 2 – Prof. Dr. med. Herrmann Locher, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie

    Entwicklung der Manualmedizin und Osteopathie in der MWE/DAAO mit Schwerpunkt Neurophysiologie


    Inhalt: ausstehend

  • 9:35 - 10:00 Vortrag 3 – Christoph Sommer, FA für Psychiatrie und Psychotherapie

    Manuelle Medizin meets Psychosomatik


    Der Vortrag beleuchtet die Wechselbeziehung und „Passung“ von Manueller Medizin und psychotherapeutischer Medizin. Dass die Psyche Einfluss auf Funktionsstörungen des Bewegungssystems haben kann ist klinisch evident und wurde von Janda („limbische Dysfunktion“) und Lewit („psychischer Faktor“) entsprechend beschrieben. Pathophysiologisch relevante psychische Faktoren sind v.a. „Stress“ (mit supraspinal initiierter sympathischer Aktivierung sowie über gamma-Motoneurone vermittelter muskulärer Überspannung) und psychisch modulierte Fehlbelastung im Rahmen von dysfunktionalem Lebensstil (z. B. Bewegungsmangel mit Dekonditionierung bei Antriebsstörung) und Psychomotorik. Wenn eigene Grenzen und „DOs and DON’Ts“ in der Kommunikation beachtet werden, bieten Untersuchung und Behandlung am Körper eine große Chance als „Plattform“ zur Initiierung von Verhaltensänderungen, welche bei chronischen Beschwerden für eine nachhaltige Besserung oft erforderlich sind. 

  • 10:05 - 10:25 Uhr – Speakers Corner



Sektion 2 - Kinder-OMM

Vorsitz: Dr. med. Maria-Theresa Güsgen, D.O. DAAO®, Dr. med. Hans-Joachim Kirlum, D.O. DAAO®

  • 10:30 - 10:55 Vortrag 1 – Dr. med. Rosemarie Hofem, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie

    Geschichte der Kinder-OMM und die Entwicklung in der DAAO


    Die Geschichte der Kinderosteopathie erreicht von A.T. Still über W.G. Sutherland, Viola Freymann, Jane Carreiro und ihre Kolleginnen die DAAO. Hugh Ettlinger, ein Vertrauter von Anne Wales und viele weitere Einflussgrößen und Weggefährten haben das Curriculum der DAAO bis heute geprägt und eine Kinderosteopathie-Zertifikatsvergabe ermöglicht. Was war ihre Motivation und welche Verbindungen konnten geknüpft werden. Wie viele Kinderosteopathen haben wir ausgebildet? Wo stehen wir jetzt und wo könnte unsere gemeinsame Reise hingehen?

  • 11:00 - 11:25 Vortrag 2 – Dr. med. Volker Schmidt, D.O. DAAO®, FA für Pädiatrie

    Sehstörungen bei Kindern - Diagnostik in der kinderärztlichen Praxis und osteopathische Aspekte


    Anknüpfend an den Vortrag von Dr. Raab zum Thema Sehfehler bei Kindern und Erwachsenen in Fulda 2024 möchte ich näher auf die relevanten Sehstörungen im Kindesalter, die Risikofaktoren für die Entstehung einer Amblyopie und das diagnostische Vorgehen in der pädiatrischen Praxis eingehen. 

    Welche osteopathischen Aspekte gibt es, und was findet sich dazu in der osteopathischen Literatur und gibt es Studien?

    Dazu einige Fallbeispiele zur Behandlung von Sehstörungen aus meiner Praxis.


  • 11:30 - 11:55 Vortrag 3 – Dr. med. Andreas Kohl, DO DGOM, FA für Pädiatrie

    Funktionelle Atemstörungen – Das Free Energy Principle im Kontext der Osteopathie


    Vom kognitiven Irrtum zur Symptomlinderung Das Free Energy Principle, entwickelt von Karl Friston, beschreibt, wie biologische Systeme durch Minimierung von Überraschungen ihre Integrität erhalten. Das Gehirn fungiert dabei als Inferenzmaschine: Es passt interne Modelle an oder beeinflusst die Umgebung, um Vorhersagefehler zu minimieren. Funktionelle Atemstörungen entstehen häufig durch Fehlinterpretationen körperlicher Signale, im Sinne eines kognitiven Irrtums, der diese Fehler verstärken kann. Angst und autonome Aktivierung führen zu einem circulus vitiosus, in dem sich wiederum die Symptome intensivieren. Reassurance, beruhigende Zusicherung und korrektive Information, korrigiert diese Fehler, indem sie Patienten hilft, physiologische Symptome korrekt zu bewerten. Wiederholte korrekte Neubewertungen bewirken neuroplastische Anpassungen, die eine automatische, angemessene Symptominterpretation ermöglichen. Das Free Energy Principle kann einen präzisen Rahmen für die Entwicklung therapeutischer Ansätze darstellen. Therapeuten identifizieren zunächst den kognitiven Irrtum und damit die dysfunktionalen Vorhersagemodelle und korrigieren diese durch präzise, verständliche und wiederholte Informationsvermittlung über die physiologischen Grundlagen der Symptome. Praktische Übungen wie Atemtechniken und bewusste Vorhersagemodelle. Symptombeobachtung fördern die Integration neuer Der ganzheitliche Ansatz der Osteopathie unterstützt die Integration von kognitiver Reassurance und körperlicher Erfahrung. Während verbale Aufklärung den kognitiven Irrtum korrigiert, schaffen osteopathische Interventionen konkrete somatische Evidenz für die Ungefährlichkeit der Symptome. Diese Kombination aus "top-down" (kognitive Neubewertung) und "bottom-up" (körperliche Entspannung) Prozessen optimiert die Wirksamkeit der Reassurance im Sinne des Free Energy Principles. Die Erkenntnisse ermöglichen die Entwicklung wirksamer Interventionen zur Symptomlinderung funktioneller Atemstörungen. Der Vortrag beleuchtet die neurobiologischen Grundlagen von Reassurance und zeigt konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der klinischen Praxis auf.

  • 12:00 - 12:20 – Speakers Corner




Workshops am Samstag



Erste Workshopsequenz: 14:30 - 16:00

  • #1 Prof. Alexander Nicholas, DO, FAAO - Something Different - Blending Techniques

    As I have stated in the basic courses over the last 25 years, most patients that have somatic dysfunction, have components in both the myofascial and articular (joint) areas. Visceral dysfunctions will also play a role. Also, most patients with musculoskeletal complaints don’t have simple ease-bind asymmetries where one axis is restricted and the others are normal; thus, this can alter how we look at implementing direct v. indirect techniques. When we consider that both myofascial & articular dysfunctions frequently coexist and that their ease-bind relationships may vary, adding multiple OMT’s to the treatment plan can increase positive outcomes. Multiple OMT’s may be applied in random, step by step and/or simultaneous fashion. We can also consider superficial, intermediate and deep aspects of dysfunctions.

  • #2 Prof. Michael Kuchera, DO, FAAO: Linking Primary and Secondary Respiration

    American osteopathic physician and educator, J. Gordon Zink, DO, FAAO, documented and developed a number of unique approaches to diagnosing and optimizing mechanisms important to a patient’s total health. He was one of the first to “package” the osteopathic Respiratory-Circulatory Model. Interestingly in his teachings, he noted that A.T. Still’s emphasis on arterial-venous-lymphatic circulation depended on respiratory efficacy and he often linked this secondary (diaphragmatic) respiration with W.G. Sutherland’s Primary Respiratory Mechanism. He called this synergy the “Cranio-Sternal-Sacral Mechanism.”This workshop will provide participants with hands-on opportunities to diagnose and practice OMT techniques designed to optimize this Primary-Secondary Respiratory relationship. Areas that will be addressed include the suboccipital-cervical region, the sternum, and the thoracoabdominal diaphragm. Participants will also be encouraged to conduct multihand observations of the entire cranio-sterno-sacral mechanism.

  • #3 Dr. Kurt P. Heinking, DO, FAAO: Postural Pelvic Function and Hip Pain in Athletes

    This workshop will highlight postural, muscular, and articular factors that affect the function of the hip and pelvic girdle. We will focus on common athletic injuries and conditions of the hip and pelvic region and how to manage these through hands-on physical assessment including muscular / fascial evaluation, manipulative treatment and exercise prescription.

  • #4 Dr. med. Jan Raimund Schäfer, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie: Viszerale OMM - praktische Übungen

    Viszerale Osteopathie war lange Zeit das Stiefkind der Ärztlichen Osteopathie. Im eigenen Tun und in unseren Kursen stellen wir jedoch immer wieder fest, dass viszerale Behandlungen oft die Problemlöser für unsere Patienten sind. Interessanterweise berichten gerade Orthopäden, die der viszeralen Seite der Osteopathie initial eher skeptisch gegenüber standen, gerne über die positiven Auswirkungen viszeraler Osteopathie auf die oft lange bestehenden Beschwerden ihrer Patienten. Darüber hinaus gibt es aus der Historie Techniken zur effektiven Behandlung innerer Erkrankungen, die weitaus mehr Potential haben, als man denkt.


    Dieser Workshop soll an ausgewählten Beispielen mit viel Hands-on viszerale Techniken und eine viszeral-osteopathische Denkweise vermitteln und somit Appetit auf mehr machen.


    Konzept:

    • Kurze Einleitung
    • Behandlung der Diaphragmen
    • Viszerale Untersuchungstechnik „Schlund bis Anus“
    • Behandlung von z.B. Magen, Ösophagus, Herz und Leber
    • Ausblick, weitere viszerale Kurse der DAAO
    • Idee eines Viszeralzertifikates

  • #5 Dr. med. Hans-Joachim Kirlum, D.O. DAAO®, FA für Kinderchirurgie: Skoliosen - Diagnostik und Behandlung in der OMM

    In diesem Workshop möchten wir gemeinsam die Adoleszenten-Skoliose aus anatomischer, diagnostischer und osteopathischer Perspektive beleuchten. Wir beginnen mit der Anatomie der Wirbelsäule – mit besonderem Fokus auf Bandstrukturen und Muskulatur – und erarbeiten anschließend die wesentlichen Schritte der klinisch-osteopathischen Diagnostik bei diesen PatientInnen. Anhand eines vereinfachten Wirbelsäulenmodells leiten wir die typischen somatischen Dysfunktionen gemeinsam her und entwickeln daraus die therapeutischen Optionen. Mein Ziel ist es, mit Ihnen einen fundierten, praxisorientierten Zugang zur osteopathischen Behandlung der Skoliose-PatientInnen zu erarbeiten.

  • #6 Dr. med. Stefan Geiger, D.O. DAAO®, FA für Allgemeinmedizin: Osteopathisches Muskel- und Faszientraining

    Nach mehr als zwei Jahrzehnten praktischer sportmedizinischer und osteopathischer Tätigkeit, kann ich mit viel Erfahrung über die Therapie von nicht körpergerechtem Alltagsverhalten und einseitigem Sporttraining berichten. 


    Schlüsselbegriffe sind:

    • Bewusstwerdung von Haltungs- und Trainingsfehlern
    • Korektur myostatischer Dysbalancen
    • Multifokales Stretching und Muskelaufbau mit natürlichen Bewegungen 
    • Effektive Selbsthilfe mit geringem Zeitaufwand
  • #7 Dr. med. Karin Famler, FA für Allgemeinmedizin, und Dr. med. Horst Moll, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie und FA für Physikalische und Rehabilitative Medizin: Impulsmanipulation an der HWS

    Nach einer kurzen Einführung in die, auf biomechanischen und neurophysiologischen Grundlagen basierenden, 3-Schritt- Diagnostik, werden Impulsmanipulationen vorgestellt. Es werden Techniken für die Kopfgelenke, mittlere und untere HWS inkl. zervikothorakalen Übergang gezeigt und aneinander geübt, sowie deren Stellenwert in der Behandlung von Verkettungssyndromen (wie CMD, thoracic Outlet, ...) erörtert.



Zweite Workshopsequenz: 16:15 - 17:45

  • #8: Dr. med. Stefan Giesswein, D.O. DAAO®, FA für Chirurgie und Unfallchirurgie: Der unterschätzte Knochen - die Scapula und ihr Einfluss auf Dysfunktionen des Schulter- und Beckengürtels

    Im diagonalen Bewegungstransfer des Menschen nimmt das Schulterblatt eine Brückenfunktion zwischen unterer und oberer Extremität ein. Dysfunktionen der Scapula beeinflussen daher wesentlich die unwillkürlichen Aspekte der Bewegungskoordination. Im Workshop werden auf anatomischer Basis Testungen der Scapulafunktion, ihre Zuordnung zu Pathologien und therapeutische Ansätze vorgestellt.

  • #9 Dr. med. Stanley Frank, D.O. DAAO®, FA für Allgemeinmedizin: The Human Helix: Die menschliche Statik - Einbeziehen der geschlechtskonformen Spiralstruktur des Körpers

    Finding Health: On the search for physiological perfection of form


    Unser Körper ist nicht quadratisch.

    Die menschliche Form scheint sich eher in einer Spirale zu ordnen was sich aus der Embryonalentwicklung ergibt. Das schauen wir uns mal genauer an.

    Ebenso überlegen wir uns, wie diese Form gestört werden kann und beeinflusst.

    Die therapeutischen Möglichkeiten und Konsequenzen die sich daraus ergeben sind nicht unerheblich und bereichern die tägliche Praxis enorm.


  • #10 Dr. med. Rolf Pesch, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie, und Dr. med. Gert Kamjunke, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie: Sportmedizinische Untersuchung der Extremität: "klassisch" vs. Sportosteopathie

    Das Ziel des Workshops aus der Sportosteopathie ist, für die Kollegen typische Untersuchungstechniken aus der „Schulmedizin/Orthopädie „für obere und untere Extremität  anhand von häufigen Krankheitsbildern vorzustellen.

    • Daneben möchten wir den Teilnehmern die osteopathischen Untersuchungstechniken (mit Hinweisen zu effektiven Behandlungstechniken aus der Sportosteopathie) vorstellen .
    • Als langjährige, im Bereich der operativen und konservativen Orthopädie tätige Fachärzte / ärztliche Osteopathen kommt es uns hierbei vor allem auf eine Wiederholung und Gegenüberstellung der unterschiedlichen Methoden an.

  • #11 Dr. med. Hein Schnell, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie, und Dr. med. Florian Wagner, MDO-DGCO, FA für Allgemeinmedizin: I3 - Triple Inhibition

    Die „Triple Inhibition - I3“  ist eine Kombination von drei in der Praxis etablierten inhibierenden Behandlungstechniken: der Druckinhibition, der Positionierung („release by positioning“) und der reziproken Inhibition, in einer definierten Griffabfolge. 


    Es scheint, dass sich durch diese Kombination das therapeutische Potential der einzelnen Techniken aufaddiert, womit ein hoher antinozizeptiver, propriozeptiver Input im dysfunktionalen Segment generiert wird. 


    Wir gehen davon aus, dass dieses nebenwirkungsarme, impulsfreie therapeutische Konzept grundsätzlich bei allen myofaszialen Schmerzpunkten, wie z. B. Triggerpunkten, Tenderpunkten und Irritationspunkten etc. anwendbar ist. 

    Die „Triple Inhibition“  ist einfach zu lernen, sehr gut  lehrbar und nach kurzer Lernkurve äußerst intuitiv anwendbar. 

    In diesem Workshops wird neben einer kurzen Einführung in die neurophysiologischen Grundlagen der segmentalen Funktionsstörung und der möglichen Wirkweise der drei Einzeltechniken ein besonderer Schwerpunkt auf die Ausführung der Techniken gelegt. 


    Eine ausführliche Beschreibung finden Sie hier:

    https://doi.org/10.1007/s00337-024-01136-z



  • #12 Dr. med. Peter Macek, D.O. DAAO®, FA für Mund- und Kieferheilkunde, FA für Allgemeinmedizin, Prof. Dr. med. Johannes Mayer, D.O.M., FA für Allgemeinmedizin: Dentosophie (Gleichgewichtszahnheilkunde) - ein ganzheitlich osteopathisches Konzept in der Zahnheilkunde

    Im Sinne einer osteopathischen Betrachtung, geht die Dentosophie davon aus, dass Fehlstellungen der Zähne nicht nur rein ästhetische Probleme verursachen. Es können auch funktionelle Störungen im gesamten Körper hervorgerufen werden, die sich etwa in Form von Muskelverspannungen, Kopfschmerzen oder sogar viszeralen Problemen äußern.


    In der Diagnose wird ein umfassender Blick auf die Schädelstrukturen, die Zahnstellung, das posturologische Gesamtbild und die damit verbundenen körperlichen Symptome geworfen. Osteopathen untersuchen dabei nicht nur den Mundraum, sondern auch die Körperhaltung und die Beweglichkeit von Schädelknochen und Gelenken, um mögliche Zusammenhänge zu erkennen.


    Die Therapie in der Dentosophie umfasst eine Re-Evaluierung von Kauen, Atmen und Schlucken. Verbunden wird dies mit dem Tragen von speziellen Mundgeräten (Balancer, Equilibratoren). Diese korrigieren sanft die Zahnstellung und aktivieren das Schädelwachstum, stimulieren und balancieren. Ergänzend dazu werden unterstützende osteopathische Techniken angewendet um die Körperbalance wiederherzustellen. Ziel ist es, durch die Harmonisierung aller faszialen Strukturen und Knochen (Fokus Schädelknochen, Wirbelsäule, Gelenke und Zahnstellung) eine ganzheitliche Verbesserung der Gesundheit zu erreichen.


  • #13 Nicolás Stamer, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie: Neuraltherapie in Kombination mit Osteopathie

    Kombination von Neuraltherapie und Osteopathie bei cervikalen Dysfunktionen

    In diesem interdisziplinären Workshop für Ärzte wird eine innovative und wirkungsvolle Behandlungsmethode vorgestellt, die die Neuraltherapie mit osteopathischen Techniken kombiniert. Im Fokus steht die therapeutische Relevanz der Störfelder im Bereich des Nervus trigeminus, deren Irritation eine zentrale Rolle bei Störungen der oberen Halswirbelsäule (HWS) spielt. Diese Dysregulationen manifestieren sich häufig in myofaszialen Spannungen der Nackenmuskulatur und führen zu Blockaden sowie absteigenden Kompensationsketten im gesamten Bewegungssystem.


    Ein wesentlicher Bestandteil des Workshops ist die Anwendung von Procain im Rahmen der Neuraltherapie. Die vielfältigen Wirkmechanismen des Lokalanästhetikums – darunter seine antientzündlichen, vegetativ regulierenden und durchblutungsfördernden Eigenschaften – werden ausführlich erläutert. Besonderes Augenmerk liegt auf dem neuroanatomischen Zusammenhang zwischen Trigeminus- und Zervikalregion sowie der reflektorischen Entkopplung durch gezielte Injektionstechniken.

    Ergänzt wird die Therapie durch osteopathische Interventionen, die die Spannungsmuster im kraniozervikalen Übergang regulieren und die Mobilität sowie Eigenregulation des Organismus wiederherstellen. Der Kurs vermittelt praxisnah diagnostische und therapeutische Zugänge zur erfolgreichen Integration beider Methoden mit dem Ziel einer nachhaltigen Beschwerdelinderung und Systemregulation.

    Kursziele:

     • Verständnis der neurovegetativen Zusammenhänge zwischen Störfeldern und HWS

     • Demonstrative Anwendung von Procain in der Neuraltherapie

     • Integration osteopathischer Techniken zur Lösung absteigender Spannungsmuster

     • Förderung interdisziplinärer Diagnostik und Therapie in der ärztlichen Praxis





Vorträge am Sonntag, 16.11.2025



Sektion 3 - OMM im cranialen Feld

Vorsitz: Dr. Leah Frank, Prof. Dr. med. Rigobert Klett, D.O. DAAO®

  • 8:00 - 8:40 Vortrag 1 – Prof. Michael Kuchera, DO, FAAO

    Cranial Perspectives Affecting Osteopathic Patient Care


    I want to talk about proposed mechanism models and the practitioners who put them forth ... from that historical perspective, I hope to emphasize the impact that embryologic, neurophysiologic, anatomic/sutural, dural, fluid and bioenergic perspectives have had on how we practice osteopathically when address matters involving the cranium and its contents.

  • 8:45 - 9:15 Vortrag 2 – Prof. Dr. med. Johannes Mayer, D.O.M., FA für Allgemeinmedizin

    Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zum cranial rhythmischen Impuls


    Unsere  Arbeitsgruppe BPS hat umfangreiche physiologische Studien zur Genese, Validierung und Überprüfung des palpierbaren CRI durchgeführt.

    2015 postulierten wir erstmals, dass das physiologische 0.15+- 0.03 HZ Rhythmusband, das in der formatio reticularis generiert wird, Implikationen für den CRI der Kranialen Osteopathie hat. Mit Hilfe eines neu gebauten physiologischen Equipment (EKG, Herzraten Variabilität, 3D-Atemexkusionen und PPG-Messungen in der Haut über der Glabella) konnten wir nachweisen, dass das Korrelat des palpablen CRI, die Palpation der Mikrozirkulation und Oszillation der Kapillaren ist. In weiteren Studien wurde auch die Interaktion Patient und Therapeut untersucht. Eine der wesentlichen Erkenntnisse unserer Forschung ist, dass die Wirksamkeit der OM am ehesten über eine Regulation des ANS vorstellbar ist.


  • 9:20 - 9:45 Vortrag 3 – Frank Müller, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie und Unfallchirurgie

    Funktion des Gehirns - Einführung in das „Free Energy Principle“


    Wie funktioniert unser Gehirn? Neue Modelle zur Funktion des ZNS.


    In einer Geo Spezial zum Thema Hirnforschung äußerte sich ein Forscher sinngemäß: „Wenn das Gehirn so einfach aufgebaut wäre, dass wir es verstehen könnten, wären wir wahrscheinlich nicht intelligent genug um es zu verstehen“ 

    Unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse aus der Forschung mit Funktional MRTs und unter Zuhilfenahme von Methoden aus der theoretischen Physik ist ein neues Modell der Funktionsweise unseres ZNS entwickelt worden, welches immer besser unsere Interaktionen mit der Welt im Inneren wie auch Äußeren erklären kann. Dies ist der Versuch einer Einführung in dieses Modell.

  • 9:50 - 10:20 – Speakers Corner



Sektion 4 - Sport-OMM

Vorsitz: Dr. med. Stefan Giesswein, D.O. DAAO®, Dr. med. Oliver Drieschner, D.O. DAAO®,

  • 10:30 - 11:10 Vortrag 1 – Dr. Kurt P. Heinking, DO, FAAO

    Roots of Sports Osteopathy, 125 years and growing strong


    Chicago college of osteopathic medicine (CCOM) / Midwestern University celebrates its 125-year anniversary this year. The Littlejohn brothers began the Chicago college of osteopathy in 1900, and over time it developed into one of the top osteopathic medical schools in the country. Through the years, all types of patients, including athletes, were evaluated and treated with a distinctive osteopathic approach,  In the 1970s and 80s, the field of sports osteopathy grew under the direction of Robert Kappler DO. A pinnacle of these efforts was demonstrated with osteopathic care of the 1985 Chicago Bears Super Bowl champion football team. Clinical experiences treating the players as well as many other athletes from a variety of sports influenced Dr. Heinking to create a national and international sports osteopathy / manual medicine course. This course began in Germany in 2011 and grew, developing into a multi-step certificate program for MD colleagues through the AOSM in 2016. Despite the COVID pandemic the course remained intact and successful until the current day.

  • 11:15 - 11:45 Vortrag 2 – Dr. med. Rolf Pesch, D.O. DAAO®, FA für Orthopädie

    GOSM: Sportosteopathie in Deutschland - Aktueller Stand und Zukunftsperspektiven  


    Im Rahmen dieses außerordentlichen Jubiläumskonvents im 150. Jahr der Osteopathie, 25. Jahr der DAAO, freuen wir uns als Vertreter und akt. Vorsitzender der GOSM einen Teil des Programms gestalten zu können.

    Wir verstehen uns (seit unserer Gründung am 13.10.2020, akt. über 100 Mitglieder) als „Start-up“ der DAAO, das 5 Jahre alt wird.

    Auf Grund langjähriger effektiver Zusammenarbeit mit unseren amerikanischen Freunden der AOASM, die schon seit über 30 Jahren die Betreuung von Menschen mit sportlichen Ambitionen im Focus haben, kam uns, einer „kritischen Masse „von osteopathischen Ärzten und insb. Sportärzten aus der DAAO, die Idee, auch im deutschsprachigen Raum, Sportler aus dem Breiten- und Leistungssport Still‘sche Philosophie und Techniken näherzubringen. Kurt Heinking, den wir in dieser Woche live erleben durften, ist ein herausragender Vertreter dafür.

    Ziel ist auf Grund des ganzheitlichen Verständnisses des Körpers die Erkennung und Behandlung von Dysfunktionen / Asymmetrien der für den Sport besonders wichtigen Organsysteme der Muskulatur, Faszien, ….

    Auch nach Verletzungen und Operationen kann durch schnelle Diagnostik ergänzend zur Schulmedizin oft auch eine beschleunigte Rehabilitation und erneute Sportfähigkeit unter Verwendung der verschiedenen Teilbereiche der Osteopathie erreicht werden. Durch Optimierung der Bewegungsabläufe ist auch eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit zu erreichen, sowohl im Grund- als auch Leistungssport.

    Überlastungen und Verletzungen können vermieden werden.

    Auch mentale Aspekt können mit dem ganzheitlichen Zugang der Osteopathie erfolgreich therapiert werden.

    Die Sportosteopathie gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung.

    Als GOSM setzen wir uns dafür ein, diese spezielle Disziplin weiterzuentwickeln.

    Unsere Perspektive für die Zukunft ist eine stärkere Integration, und Vernetzung mit Ärzten, Sportmediziner, Physiotherapeuten und Sportvereinen, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Sportlerinnen und Sportler nachhaltig zu unterstützen.

    Die Sportosteopathie ist bereits ein Teil der Sportwelt geworden, unser Schwerpunkt ist eine fundierte Ausbildung durch ein strukturiertes Ausbildungssystem mit Curriculum und „Zertifikat“. Hiermit wollen wir junge Ärzte und Therapeuten erreichen… weiterhin mit viel „Herzblut“ und Engagement.


  • 11:50 - 12:15 Vortrag 3 – Dr. med. Reinhard Waldmann, FA für Physikalische Medizin und Rehabilitation

    Mitochondrien – die Kraftwerke der Muskelzelle. Aktuelle Trainingskonzepte vom Spitzensport zum Gesundheitssport


    "Mitochondrien - die Kraftwerke der Muskelzelle. Aktuelle Trainingskonzepte vom Spitzensport zum Gesundheitssport Oder Was kann der Diabetiker vom Tour-de-France-Sieger lernen?“ 


    Was die Anatomie für die Osteopathie, ist die Physiologie für das Training. Damit die Muskulatur Kraft entwickeln kann, benötigt sie Energie, welche in Form von ATP in den Mitochondrien erzeugt wir. Wir unterscheiden verschiedene Typen von Muskelfasern, welche sich stark im Mitochondriengehalt unterscheiden. Die Art und Weise wie wir unsere Muskelfasern trainieren und mit Nährstoffen versorgen (Training und Ernährung) bestimmt somit die Menge und Funktion unserer Mitochondrien. In den allermeisten Sportarten bestimmt die Mitochondrienfunktion die Leistung. Daher ist das Training auf die Quantität und Qualität der Mitochondrien auszurichten. Aber auch viele (insbesondere metabolische) Erkrankungen sind mit einer Störung der Mitochondrienfunktion assoziiert. Somit ist auch hier ein „Mitochondrientraining“ sinnvoll. Im Vortrag wird kompakt die Physiologie als Grundlage des Trainings erörtert und ein Überblick über aktuell darauf basierende Trainingsmethoden sowohl im Leistungssport als auch Gesundheitssport (Therapie und Prävention) gegeben. Was der Diabetiker vom Tour-de-France-Sieger lernen kann!

  • 12:15 - 12:45 – Speakers Corner


  • 12:45 - 13:00 – Abschluss


A N M E L D U N G 

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Anmeldefrist: 05.11.2025



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Regelung zur Konventabsage:


Bei Annullierung der Konventanmeldung bis 6 Wochen vor Beginn (Stichtag 02.10.2025) erstatten wir den Gesamtbetrag.
​​​​​​​Bei Rücktritt bis 4 Wochen vor Konventbeginn (Stichtag 16.10.2025) behalten wir 50 % der Gebühr ein, vom 17.10.2025 bis 06.11.2025 fallen 80 % der Gebühren an. ​​​​​​​Bei Rücktritt ab dem 07.11.2025 gibt es keine Rückerstattung.


Wissenschaftliche Leitung

Dr. med. Hans Ulrich Oxfort, D.O. DAAO®